Scharlach

Scharlach (Scharlach-Angina) ist eine häufige Infektionskrankheit, die vor allem Kinder betrifft. Die Erkrankung ist durch eine fieberhafte Halsentzündung und ihren charakteristischen scharlachroten Hautausschlag gekennzeichnet, der ihr auch ihren Namen gibt. Scharlach wird von Streptokokken verursacht und kann unbehandelt schwerwiegende Folgen haben.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Scharlach?

Scharlach zählt zu den häufigsten bakteriellen Infektionskrankheiten bei Kindern zwischen sechs und zwölf Jahren und wird durch weltweit vorkommende Gruppe-A-Streptokokken (Strep-A) ausgelöst. Die ersten Symptome der Erkrankung treten etwa ein bis drei Tage nach der Ansteckung auf. Typisch sind eine fiebrige Halsentzündung, ein scharlachroter Hautausschlag und eine erst grau-weißlich belegte, später himbeerrote Zunge.

Im Gegensatz zu anderen Kinderkrankheiten führt eine Infektion nicht zur Immunität und auch Erwachsene können sich mit Scharlach anstecken.

Besonders in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten oder Schulen kommt es häufig zu Ausbrüchen von Scharlach, vor allem in der kalten Jahreszeit zwischen Oktober und März. Durch die Einhaltung von Abstand zu anderen Personen und das regelmäßige Desinfizieren von Händen und Flächen können Ansteckungen reduziert werden.

Ursachen von Scharlach

Scharlach wird durch eine Infektion mit den Bakterien Streptococcus pyogenes (Gruppe-A-Streptokokken) verursacht. Diese Bakterien verursachen auch andere Erkrankungen, wie Halsentzündung (Tonsillitis, “Angina”), Hautinfektionen (beispielsweise Borkenflechte) und Weichgewebeinfektionen wie Zellulitis.

Ein wesentlicher Mechanismus hinter der Entwicklung von Scharlach ist die Produktion bestimmter Giftstoffe, die als erythrogene Toxine oder Scharlachtoxine bekannt sind.

Diese Toxine sind für typische Symptome wie den charakteristischen Ausschlag und die “Himbeerzunge” verantwortlich. Da es verschiedene Typen dieser Toxine gibt, können Menschen mehrmals an Scharlach erkranken. Dies liegt daran, dass die Immunität nur gegen den spezifischen Toxintyp entwickelt wird, der die ursprüngliche Infektion verursacht hat.

Typisch Symptome von Scharlach

Die ersten Symptome von Scharlach treten in der Regel ein bis drei Tage nach der Ansteckung auf.

  • Halsschmerzen: Eines der ersten Anzeichen von Scharlach ist eine akute Halsentzündung, die oft mit starken Schmerzen beim Schlucken einhergeht. Die Rachenschleimhaut ist gerötet und entzündet.
  • Fieber: Plötzliches hohes Fieber, oft über 38,5 °C, begleitet die Halsentzündung. Das Fieber tritt typischerweise früh im Krankheitsverlauf auf.
  • Hautausschlag: Ein charakteristischer, feinfleckiger, roter Ausschlag, der sich wie Sandpapier anfühlt, ist ein typisches Merkmal von Scharlach. Dieser Ausschlag beginnt meist im Gesicht und breitet sich dann auf den Rumpf, die Arme und die Beine, unter Aussparung der Handinnenflächen und Fußsohlen aus. Die Haut kann sich rau anfühlen und beginnt sich nach einigen Tagen zu schälen, insbesondere an den Handflächen und Fußsohlen.
  • Himbeerzunge: Zu Beginn kann die Zunge eine weiße Schicht aufweisen, die später verschwindet und eine stark gerötete, geschwollene Zunge mit sichtbaren Papillen hinterlässt, was als „Himbeerzunge“ bezeichnet wird.
  • Gesichtsrötung: Die Wangen können stark gerötet sein, während der Bereich um den Mund blass bleibt. Dieses Erscheinungsbild wird als „periorale Blässe“ bezeichnet und ist charakteristisch für Scharlach.
  • Kopfschmerzen und Übelkeit: Neben den oben genannten Symptomen können Betroffene auch Kopfschmerzen, Übelkeit und allgemeines Unwohlsein erleben. Diese Symptome sind eine Reaktion des Körpers auf die Infektion und das Fieber.
  • Lymphknotenschwellung: Die Lymphknoten im Halsbereich können geschwollen und schmerzhaft sein, was auf die Immunreaktion des Körpers auf die bakterielle Infektion hinweist.
  • Schüttelfrost und Schwäche: Schüttelfrost und ein allgemeines Gefühl der Schwäche sind ebenfalls häufige Symptome, die das Fieber und die Infektion begleiten.
Kind mit Himbeerzunge

Scharlach: Ansteckung

Scharlach wird hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion und durch das Bakterium Streptococcus pyogenes (Gruppe-A-Streptokokken) übertragen. Das bedeutet, dass die Bakterien von infizierten Personen durch Husten, Niesen oder Sprechen in die Luft gelangen und von anderen Menschen eingeatmet werden. Darüber hinaus kann die Ansteckung mit Scharlach auch durch direkten Kontakt mit dem Speichel, Nasensekret oder infizierten Wunden einer erkrankten Person erfolgen.

Personen mit einer Streptokokken-Infektion, die nicht mit Antibiotika behandelt werden, sind bis zu drei Wochen, auch nach Abklingen der Infektion, ansteckend. Wird Scharlach mit Antibiotika behandelt, besteht ungefähr 24 Stunden nach der ersten Einnahme keine Ansteckungsgefahr mehr. Häufige Übertragungswege von Scharlach sind:

  • Tröpfcheninfektion: Dies ist die häufigste Übertragungsart. Beim Husten, Niesen oder Sprechen gelangen winzige Tröpfchen, die die Bakterien enthalten, in die Luft. Andere Menschen können diese Tröpfchen einatmen und sich infizieren. Diese Art der Übertragung ist besonders in dicht besiedelten Umgebungen und geschlossenen Räumen der Fall.
  • Direkter Kontakt: Der direkte Kontakt mit einer infizierten Person ist ein häufiger Übertragungsweg für Scharlach. Dies umfasst Haut-zu-Haut-Kontakte wie Berührungen oder Küssen. Besonders gefährdet sind Kinder, die beim Spielen engen Kontakt miteinander haben. Die Bakterien können leicht von einer Person zur anderen übertragen werden, wenn sie in engem physischen Kontakt stehen.
  • Gemeinsame Nutzung von Gegenständen: Die Bakterien können auf verschiedenen Gegenständen überleben, die von infizierten Personen benutzt wurden. Dies schließt Besteck, Trinkgefäße, Zahnbürsten, Handtücher, Spielzeug und Kleidung ein. Wenn eine nicht infizierte Person diese Gegenstände benutzt, kann sie die Bakterien aufnehmen und sich infizieren. Um das Risiko einer Infektion zu minimieren, sollten persönliche Gegenstände nicht geteilt werden.
  • Oberflächenkontakt: Die Bakterien können auch auf Oberflächen wie Türgriffen, Tischplatten, Lichtschaltern und anderen häufig berührten Gegenständen überleben. Wenn jemand diese Oberflächen berührt und anschließend sein Gesicht wie Mund, Nase oder Augen berührt, kann dies zur Infektion führen. Regelmäßiges Reinigen und Desinfizieren dieser Oberflächen kann helfen, die Ausbreitung der Bakterien zu verhindern.
  • Indirekte Übertragung durch Dritte: In einigen Fällen können die Bakterien durch Dritte weitergegeben werden, die selbst nicht infiziert sind, aber die Bakterien auf ihren Händen oder Kleidungsstücken tragen. Diese indirekte Übertragung kann beispielsweise durch das Berühren kontaminierter Gegenstände und anschließendes Händeschütteln erfolgen.

Verlauf und Dauer von Scharlach

Die Inkubationszeit für Scharlach beträgt in der Regel 1 bis 3 Tage nach der Infektion mit den Gruppe-A-Streptokokken. Das bedeutet, dass die ersten Symptome innerhalb dieses Zeitraums nach dem Kontakt mit den Bakterien auftreten.

Frühphase der Erkrankung

Die Krankheit beginnt meist abrupt mit

  • Halsschmerzen: Diese treten plötzlich auf und sind oft sehr stark. Die Rachenschleimhaut ist stark gerötet und entzündet.
  • Hohem Fieber: Fieber über 38,5 °C tritt typischerweise gleichzeitig mit den Halsschmerzen auf. Schüttelfrost kann ebenfalls vorhanden sein.
  • Allgemeinem Unwohlsein: Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen können in dieser Phase auftreten.

Auftreten des Ausschlags

  • Beginn des Ausschlags: 1-2 Tage nach dem Auftreten der Halsschmerzen und des Fiebers entwickelt sich der charakteristische Ausschlag. Dieser beginnt oft im Gesicht, besonders an den Wangen, und breitet sich dann auf den Rumpf, die Arme und die Beine aus.
  • Beschaffenheit des Ausschlags: Der Ausschlag besteht aus kleinen, roten Flecken, die eine sandpapierartige Textur haben. Die Haut fühlt sich rau an.
  • Gesichtsrötung: Die Wangen sind stark gerötet, während der Bereich um den Mund blass bleibt, was als „periorale Blässe“ bekannt ist.
  • Himbeerzunge: Zu Beginn kann die Zunge eine weiße Schicht haben, die sich innerhalb weniger Tage ablöst und eine rote, geschwollene Zunge mit sichtbaren Papillen hinterlässt.

Verlauf der Symptome

  • Dauer des Ausschlags: Der Ausschlag hält typischerweise etwa eine Woche an. In schweren Fällen kann der Ausschlag auch länger anhalten.
  • Hautschuppung: Nach dem Verschwinden des Ausschlags kann es zu einer Schuppung der Haut kommen, insbesondere an den Handflächen und Fußsohlen. Diese Schuppung kann mehrere Wochen dauern.

Behandlung und Nachsorge

  • Antibiotikabehandlung: Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung mit Antibiotika, wie Penicillin oder Amoxicillin, sind entscheidend. Antibiotika lindern nicht nur die Symptome, sondern verkürzen auch die Ansteckungs- und Krankheitsdauer und verhindern Komplikationen.
  • Dauer der Ansteckungsgefahr: Betroffene sind ab Beginn der Antibiotikatherapie in der Regel nach 24 Stunden nicht mehr ansteckend. Ohne Behandlung kann die Ansteckungsgefahr bis zu 2-3 Wochen bestehen bleiben.
  • Erholung: Die meisten Patienten beginnen sich bereits 24-48 Stunden nach Beginn der Antibiotikatherapie besser zu fühlen. Es ist jedoch wichtig, die gesamte verschriebene Antibiotikatherapie abzuschließen, um sicherzustellen, dass die Bakterien vollständig eliminiert werden.

Komplikationen

  • Rheumatisches Fieber: Eine ernste Komplikation, die das Herz, die Gelenke und das Nervensystem betreffen kann.
  • Nierenentzündung (Glomerulonephritis): Eine Entzündung der Nieren, die durch die Immunantwort auf die Bakterien ausgelöst wird.
  • Ohrenentzündungen, Nebenhöhlenentzündungen und Lungenentzündungen: Weitere mögliche Komplikationen, die durch eine Ausbreitung der Infektion verursacht werden können.

Wie wird Scharlach diagnostiziert?

Scharlach wird normalerweise durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung und Labortests diagnostiziert. Der Arzt beginnt mit einer gründlichen Befragung, um die Symptome des Patienten wie Halsschmerzen, Fieber und Hautausschlag zu verstehen. Während der Untersuchung sucht der Arzt nach typischen Anzeichen wie dem sandpapierartigen Hautausschlag, der Himbeerzunge und der Gesichtsrötung.

Ein wichtiger Teil der Diagnose ist der Rachenabstrich, bei dem eine Probe aus dem Rachen entnommen wird, um das Vorhandensein von Streptococcus pyogenes, den Bakterien, die Scharlach verursachen, zu überprüfen. Diese Probe wird im Labor untersucht. Alternativ kann ein Antigen-Schnelltest verwendet werden, der innerhalb weniger Minuten Ergebnisse liefert und spezifisch auf Streptococcus pyogenes abzielt.

Zusätzlich können Blutuntersuchungen durchgeführt werden, um Entzündungszeichen wie erhöhte weiße Blutkörperchen zu erkennen und den Schweregrad der Infektion zu beurteilen. Der Arzt schließt auch andere mögliche Ursachen für ähnliche Symptome aus, um eine genaue Diagnose zu stellen. Basierend auf den klinischen Symptomen und den Labortestergebnissen stellt der Arzt die Diagnose Scharlach.

Behandlung von Scharlach

Die Behandlung von Scharlach konzentriert sich auf mehrere zentrale Aspekte, um die Infektion wirksam zu bekämpfen und mögliche Komplikationen zu verhindern. Zunächst erfolgt in der Regel die Verabreichung von Antibiotika, typischerweise Penicillin oder Amoxicillin, um die Streptokokken-Bakterien, die Scharlach verursachen, zu eliminieren. Diese Antibiotika lindern nicht nur die Symptome, sondern sind auch entscheidend, um schwerwiegende Folgeerkrankungen wie rheumatisches Fieber oder Glomerulonephritis zu verhindern.

Zusätzlich zur medikamentösen Therapie können fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol zur Linderung von Fieber und Schmerzen eingesetzt werden. Ausreichende Ruhe und eine gute Flüssigkeitszufuhr sind ebenfalls wichtig, um die Genesung zu unterstützen und eine Dehydrierung bei Schluckbeschwerden zu vermeiden.

Infizierte Personen sollten isoliert werden, bis sie mindestens 24 Stunden lang Antibiotika eingenommen haben, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Regelmäßiges Händewaschen ist essentiell, um die Verbreitung der Bakterien zu unterbinden.

Eine sorgfältige ärztliche Überwachung des Behandlungsverlaufs ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Antibiotika wirksam sind und keine Komplikationen auftreten. Es ist von großer Bedeutung, den vollen Verlauf der verschriebenen Antibiotika einzunehmen, selbst wenn sich die Symptome verbessern oder abklingen. Dies gewährleistet eine vollständige Eliminierung der Bakterien und minimiert das Risiko von Rückfällen.

Komplikationen bei Scharlach

Scharlach ist in den meisten Fällen gut behandelbar. Wird die Infektion nicht rechtzeitig erkannt oder unzureichend behandelt, können seltene, aber ernste Komplikationen auftreten. Dazu gehören:

  • Akutes Rheumatisches Fieber: Diese seltene, aber schwerwiegende Erkrankung tritt in der Regel eine bis fünf Wochen nach einer unbehandelten Scharlachinfektion auf. Etwa einer von 5.000 Scharlach-Kranken ist davon betroffen.
    Zu den Symptomen gehören hohes Fieber sowie Schmerzen und Schwellung der Gelenke (Arthritis), meist in Knöcheln, Knien, Handgelenken oder Ellenbogen.
  • Glomerulonephritis: Eine Entzündung der Nieren, die nach einer Streptokokkeninfektion auftreten kann. Dies kann zu Nierenproblemen führen, die medizinische Behandlung erfordern.
  • Abszesse: In seltenen Fällen können sich Abszesse um die Mandeln oder im Halsbereich bilden, was zusätzliche Behandlungen wie Drainage erfordern kann.
  • Sepsis: Dies ist eine lebensbedrohliche Blutvergiftung, die in sehr seltenen Fällen auftreten kann, wenn sich die Infektion im Körper ausbreitet.
  • Toxisches Schocksyndrom (TSS): Eine äußerst seltene, aber schwerwiegende Erkrankung, die durch bestimmte Toxine ausgelöst werden kann, die von Streptokokken produziert werden. Es erfordert sofortige medizinische Notfallversorgung.
  • Andere Komplikationen: Dazu gehören Gelenkentzündungen, Lungenentzündung und Mittelohrentzündung, die ebenfalls selten sind, aber nach einer Scharlach-Infektion auftreten können.

Scharlach bei Schwangeren

Scharlach bei Schwangeren ist zwar selten, kann aber ernste Bedenken hervorrufen, da Schwangere ein erhöhtes Risiko für Komplikationen haben können.

Risiken und Auswirkungen auf Schwangere

  • Erhöhtes Infektionsrisiko: Schwangere Frauen haben aufgrund der hormonellen Veränderungen ein leicht geschwächtes Immunsystem, was sie anfälliger für Infektionen machen kann, auch für Scharlach.
  • Mögliche Komplikationen: Scharlach kann bei Schwangeren zu schwereren Komplikationen führen, wie z.B. einer Verschlimmerung einer bestehenden Infektion, besonders wenn diese unbehandelt bleibt.
  • Auswirkungen auf das ungeborene Kind: Es gibt keine eindeutigen Beweise dafür, dass Scharlach direkt dem ungeborenen Kind schadet. Allerdings kann eine schwere Infektion der Mutter zu einer vorzeitigen Wehen oder anderen Problemen führen, die das Baby beeinflussen könnten.

Behandlung und Management

  • Diagnose: Eine rechtzeitige Diagnose von Scharlach bei schwangeren Frauen ist wichtig, um eine angemessene Behandlung zu beginnen und Komplikationen zu vermeiden.
  • Antibiotikatherapie: Die Behandlung mit Antibiotika wie Penicillin oder Amoxicillin ist sicher und wirksam während der Schwangerschaft. Diese Medikamente helfen, die Infektion zu bekämpfen und das Risiko von Komplikationen zu verringern.
  • Symptomatische Behandlung: Zur Linderung der Symptome können auch fiebersenkende Medikamente empfohlen werden, die für Schwangere sicher sind.
  • Überwachung: Schwangere Frauen mit Scharlach sollten engmaschig überwacht werden, insbesondere wenn Komplikationen auftreten könnten.

Prävention

  • Hygiene: Schwangere sollten gute Hygienepraktiken einhalten, einschließlich regelmäßigen Händewaschens und Vermeidung von engem Kontakt mit Personen, die infiziert sein könnten.
  • Vermeidung von Gemeinschaftseinrichtungen: Es ist ratsam, Orte zu meiden, an denen Scharlach leicht übertragen werden könnte, wie Kindergärten oder Schulen.
  • Impfung: Es gibt keine Impfung speziell gegen Scharlach, aber eine Impfung gegen andere Infektionen wie Grippe und Keuchhusten kann helfen, das allgemeine Infektionsrisiko zu senken.

Scharlach bei Babys

Auch Babys können Scharlach bekommen, obwohl es bei ihnen seltener vorkommt als bei älteren Kindern. Scharlach wird durch das Bakterium Streptococcus pyogenes (Gruppe-A-Streptokokken) verursacht und betrifft in der Regel Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren. Es ist jedoch möglich, dass auch jüngere Kinder und Babys infiziert werden. Bei Babys kann Scharlach schwerer zu erkennen sein, da die Symptome oft weniger ausgeprägt sind.

Symptome von Scharlach bei Babys

  • Halsschmerzen und Schluckbeschwerden: Babys können Anzeichen von Unbehagen zeigen, wenn sie schlucken müssen, was auf Halsschmerzen hinweisen könnte.
  • Fieber: Plötzlicher Anstieg der Körpertemperatur über 38 °C.Hautausschlag: Ein charakteristischer roter Ausschlag, der wie Sandpapier aussieht und oft im Gesicht beginnt und sich dann auf den Körper ausbreitet.
  • Himbeerzunge: Die Zunge kann anfangs eine weiße Beschichtung haben, die dann verschwindet und eine rote, geschwollene Zunge mit sichtbaren Papillen zurücklässt.
  • Reizbarkeit und Unruhe: Babys können unausgeglichen und untröstlich sein, was auf allgemeines Unwohlsein hinweisen kann.

Risiken und Komplikationen

  • Dehydration: Durch Fieber und Halsschmerzen kann es bei Babys leicht zu Dehydration kommen, da sie möglicherweise weniger trinken.
  • Ausbreitung der Infektion: Scharlach kann zu schweren Komplikationen führen, wenn die Infektion unbehandelt bleibt, einschließlich einer Ausbreitung der Infektion auf andere Organe.

Diagnose und Behandlung

  • Arztbesuch: Bei Verdacht auf Scharlach sollte sofort ein Kinderarzt aufgesucht werden.
  • Antibiotika: Die Behandlung mit Antibiotika, in der Regel Penicillin oder Amoxicillin, ist notwendig, um die Bakterien zu bekämpfen und Komplikationen zu verhindern.
  • Symptomatische Behandlung: Zusätzlich zur Antibiotikatherapie können fiebersenkende Medikamente und eine gute Flüssigkeitszufuhr empfohlen werden.

Prävention

  • Hygiene: Regelmäßiges Händewaschen ist wichtig, um die Ausbreitung von Infektionen zu verhindern, insbesondere in Haushalten mit kleinen Kindern.
  • Isolation: Infizierte Babys sollten von anderen Kindern getrennt gehalten werden, um die Übertragung zu minimieren.

Scharlach bei Kindern

Scharlach tritt besonders oft bei Schulkindern zwischen 6 und 12 Jahren auf. Das liegt an ihren vielen sozialen Kontakten, der engen Gemeinschaft in Schulen und ihrem noch nicht vollständig entwickelten Immunsystem.

Symptome von Scharlach beim Kind

  • Halsschmerzen und Schluckbeschwerden: Kinder klagen über starke Halsschmerzen, die das Schlucken erschweren können.
  • Fieber: Ein plötzlicher Anstieg der Körpertemperatur auf über 38 °C tritt oft frühzeitig auf.
  • Hautausschlag: Der typische Scharlach Ausschlag beginnt häufig im Gesicht, breitet sich dann auf den Körper aus und hat eine charakteristische sandpapierartige Textur. Nach einigen Tagen kann die Haut beginnen, sich zu schälen.
  • Himbeerzunge: Die Zunge kann anfangs eine weiße Beschichtung haben, die dann abgeht und eine rote, geschwollene Oberfläche mit sichtbaren Papillen hinterlässt, was als „Himbeerzunge“ bekannt ist.
  • Gesichtsrötung: Die Wangen sind oft stark gerötet, während der Bereich um den Mund blass bleibt, was als „periorale Blässe“ bezeichnet wird.
  • Allgemeines Unwohlsein: Kinder können sich müde fühlen, Kopfschmerzen haben und allgemein gereizt sein.

Risiken und Komplikationen

  • Rheumatisches Fieber: Eine seltene, aber ernste Komplikation, die das Herz, die Gelenke und das Nervensystem betreffen kann, besonders wenn die Infektion nicht rechtzeitig behandelt wird.
  • Glomerulonephritis: Eine Entzündung der Nieren, die durch eine Immunreaktion auf die Streptokokken-Infektion ausgelöst werden kann.

Diagnose und Behandlung

  • Diagnose: Ein Arzt kann Scharlach anhand der typischen Symptome und möglicherweise einer Rachenabstrichsuntersuchung diagnostizieren.
  • Antibiotika: Die Behandlung mit Antibiotika, wie Penicillin oder Amoxicillin, ist erforderlich, um die Streptokokken-Infektion zu bekämpfen und Komplikationen zu verhindern.
  • Symptomatische Behandlung: Fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol können zur Linderung von Fieber und Schmerzen eingesetzt werden.

Prävention

  • Hygiene: Regelmäßiges Händewaschen und das Vermeiden des Teilens von persönlichen Gegenständen können helfen, die Ausbreitung von Scharlach in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen und Kindergärten zu reduzieren.
  • Isolation: Infizierte Kinder sollten zu Hause bleiben, bis sie mindestens 24 Stunden lang Antibiotika eingenommen haben, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren.

Scharlach bei Erwachsenen

Scharlach tritt bei Erwachsenen weniger häufig auf als bei Kindern, da Erwachsene im Laufe ihres Lebens oft eine gewisse Immunität gegenüber Streptokokken-Bakterien entwickelt haben, die Scharlach verursachen können. Außerdem ist das Immunsystem von Erwachsenen im Allgemeinen stärker und besser darin, Infektionen abzuwehren.

Symptome von Scharlach bei Erwachsenen

  • Halsschmerzen und Schluckbeschwerden: Ähnlich wie bei Kindern treten bei Erwachsenen oft starke Halsschmerzen auf, begleitet von Schwierigkeiten beim Schlucken.
  • Fieber: Ein plötzlicher Anstieg der Körpertemperatur auf über 38 °C kann eines der ersten Symptome sein.
  • Hautausschlag: Der typische sandpapierartige Ausschlag, der im Gesicht beginnt und sich dann auf den Körper ausbreitet, kann ebenfalls auftreten.
  • Himbeerzunge: Die Zunge kann anfangs eine weiße Beschichtung haben, die sich dann ablöst und eine rote, geschwollene Oberfläche mit sichtbaren Papillen hinterlässt.
  • Gesichtsrötung: Wie bei Kindern können auch bei Erwachsenen die Wangen stark gerötet sein, während der Bereich um den Mund herum blass bleibt.
  • Allgemeines Unwohlsein: Müdigkeit, Kopfschmerzen und ein allgemeines Gefühl der Schwäche können ebenfalls auftreten.
Roter Hautausschlag auf den Händen

Risiken und Komplikationen

  • Rheumatisches Fieber: Dies ist eine seltene, aber ernsthafte Komplikation, die das Herz, die Gelenke und das Nervensystem betreffen kann, wenn die Streptokokken-Infektion nicht rechtzeitig behandelt wird.
  • Glomerulonephritis: Eine Entzündung der Nieren kann ebenfalls auftreten, wenn die Immunantwort des Körpers auf die Streptokokken-Infektion übermäßig ist.

Diagnose und Behandlung

  • Arztbesuch: Bei Verdacht auf Scharlach sollte sofort ein Arzt konsultiert werden, um die richtige Diagnose zu stellen und die geeignete Behandlung zu beginnen.
  • Antibiotika: Die Behandlung mit Antibiotika, in der Regel Penicillin oder Amoxicillin, ist notwendig, um die Streptokokken-Infektion zu bekämpfen und Komplikationen zu verhindern.
  • Symptomatische Behandlung: Fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol können zur Linderung von Fieber und Schmerzen empfohlen werden.

Prävention

  • Hygiene: Regelmäßiges Händewaschen und das Vermeiden von engem Kontakt mit infizierten Personen können helfen, die Verbreitung von Scharlach zu reduzieren.
  • Isolation: Personen mit Scharlach sollten zu Hause bleiben, bis sie mindestens 24 Stunden lang Antibiotika eingenommen haben, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren.

Häufige Fragen

Typische Symptome von Scharlach sind Halsschmerzen, Fieber, ein sandpapierartiger Hautausschlag, Himbeerzunge und Gesichtsrötung.

Scharlach verbreitet sich durch Tröpfcheninfektion, direkten Kontakt mit infizierten Personen oder durch gemeinsame Nutzung von Gegenständen wie Besteck oder Handtüchern.

Ja, Erwachsene können sich ebenfalls mit Scharlach anstecken, besonders wenn sie in Kontakt mit infizierten Personen kommen.

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine klinische Untersuchung, einschließlich eines Rachenabstrichs zur Identifizierung der Streptokokken-Bakterien. Gelegentlich kann ein Antigen-Schnelltest verwendet werden.

Scharlach wird üblicherweise mit Antibiotika wie Penicillin oder Amoxicillin behandelt, um die Infektion zu bekämpfen. Symptomatische Maßnahmen wie fiebersenkende Medikamente können ebenfalls empfohlen werden.

Ja, es ist möglich, Scharlach ohne offensichtliche Symptome zu haben. Manche Menschen zeigen milde oder keine Symptome, können jedoch infektiös sein.

Personen mit Scharlach sollten mindestens 24 Stunden nach Beginn der Antibiotikabehandlung zu Hause bleiben, um das Risiko einer Ansteckung anderer zu minimieren.

Nein, es gibt keine spezifische Impfung gegen Scharlach. Die beste Prävention besteht darin, die Ausbreitung der Streptokokken-Infektion zu kontrollieren und gute Hygienemaßnahmen zu fördern.

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  1. Robert Koch Institut, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Streptococcus_pyogenes.html; letzter Abruf 25.07.2024
  2. Uniklinik Aaachen, ukaachen.de; letzter Abruf 25.07.2024
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