In der Schwangerschaft kann Ihr Nährstoffbedarf ansteigen, um dem Baby ein gesundes Wachstum zu ermöglichen. Besonders die Eisenwerte bei werdenden Müttern spielen für die Versorgung des Embryos eine wichtige Rolle. Doch was passiert, wenn die Eisenwerte auf einen Eisenmangel hinweisen? Und ist ein Eisenmangel gefährlich für das Kind? Erfahren Sie, wie der Eisenbedarf gedeckt werden kann und wie Sie dem Mangel in der Schwangerschaft vorbeugen können.
Was ist Eisen?
Eisen ein essentielles Spurenelement für den Menschen. Es ist ein wichtiger Bestandteil des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin, der für den Sauerstofftransport im Körper verantwortlich ist. Ein Eisenmangel kann zu gesundheitlichen Problemen wie einer Anämie führen. Daher ist eine ausreichende Eisenaufnahme über die Nahrung wichtig für die Aufrechterhaltung der Gesundheit.
Bedeutung von Eisen in der Schwangerschaft
Besonders während der Schwangerschaft spielt Eisen als Bestandteil des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin eine entscheidende Rolle. Im Laufe der Schwangerschaft erhöht sich das Blutvolumen und Eisen wird benötigt, um den erhöhten Bedarf von Mutter und Embryos zu decken.
Zudem unterstützt Eisen die Funktion des Immunsystems und ist für eine optimale Entwicklung des Babys verantwortlich. Wird der Eisenbedarf der Mutter durch die Nahrungsaufnahme nicht ausreichend gedeckt, kann ein Eisenmangel die Folge sein.1
Ursachen von Eisenmangel in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft steigt der Eisenbedarf der Mutter, da Eisen für die Entwicklung des Kindes, die Entwicklung der Plazenta und die Erhöhung des Blutvolumens der Mutter benötigt wird. Oftmals kann ein Eisenmangel in der Schwangerschaft infolge einer unausgewogenen Ernährung mit niedrigem Eisengehalt auftreten.
Vor allem bei einer vegetarischen oder veganen Ernährung sollten Sie auf eine ausreichende Ernährung von Hülsenfrüchten achten, da pflanzliche Eisenquellen nicht so gut aufgenommen werden können wie tierische. Auch Schwangerschaften mit Zwillingen oder Drillingen sowie Blutverlust während der Schwangerschaft können einen Eisenmangel begünstigen.
Eisenmangel in der Schwangerschaft: Symptome
Ein Eisenmangel während der Schwangerschaft kann sich je nach Intensität durch verschiedene Symptome und Anzeichen äußern. Zu den häufigsten Symptomen zählen:
- Müdigkeit und Erschöpfung: Ein häufiges Symptom von Eisenmangel ist anhaltende Müdigkeit, Schwäche und das Gefühl von Erschöpfung, selbst nach ausreichendem Schlaf.
- Blässe: Eisenmangel kann zu einer verminderten Produktion von Hämoglobin führen, was zu blasser Haut, insbesondere im Gesicht und an den Schleimhäuten, führen kann.
- Kurzatmigkeit: Eisenmangel verringert die Fähigkeit des Blutes, Sauerstoff zu transportieren, was zu Atemnot oder einem schnelleren Atemrhythmus führen kann, insbesondere bei körperlicher Anstrengung.
- Herzklopfen: Ein niedriger Hämoglobinspiegel kann für Herzklopfen oder einen schnelleren Herzschlag sorgen, um den Sauerstoffbedarf des Körpers auszugleichen.
- Schwindel und Benommenheit: Ein Mangel an Sauerstoffversorgung durch Eisenmangel kann zu Schwindelgefühl, Benommenheit und sogar Ohnmacht führen.
- Konzentrations- und Gedächtnisprobleme: Eisenmangel kann sich auf die kognitive Funktion auswirken, was zu Konzentrationsproblemen, Gedächtnisstörungen und verminderter geistiger Leistungsfähigkeit führen kann.
- Brüchige Nägel und Haarausfall: Eisenmangel kann sich auf das Haar und die Nägel auswirken und brüchige Nägel oder Haarausfall können die Folge sein.
- Geschmacksveränderungen und Essensgelüste: Einige Frauen mit Eisenmangel berichten von seltsamen Geschmacksveränderungen im Mund und haben möglicherweise ungewöhnliche Essgelüste.
Treten diese Symptome während der Schwangerschaft vermehrt auf, sollte ein Bluttest zur Feststellung des Eisenstatus erfolgen.
Diagnose eines Eisenmangels
Die Diagnose eines Eisenmangels in der Schwangerschaft umfasst verschiedene diagnostische Maßnahmen. Der Arzt wird eine gründliche Anamnese durchführen und Informationen über Symptome, Ihre Ernährungsgewohnheiten und Ihren Gesundheitszustand sammeln.
Blutuntersuchungen spielen eine wichtige Rolle bei der Diagnose eines Eisenmangels. Um den Hämoglobinspiegel und den Hämatokritwert zu bestimmen, wird ein vollständiges Blutbild durchgeführt.
Ein niedriger Hämoglobinspiegel und Hämatokritwert können auf eine Anämie hinweisen, die durch Eisenmangel verursacht wird. Des Weiteren werden Tests wie die Bestimmung des Serum Ferritins (Marker für die Eisenspeicherung im Körper), des Serum-Eisens, des Transferrins und der Transferrinsättigung durchgeführt.
Ein niedriger Ferritinspiegel, niedriger Serum-Eisenspiegel, hoher Transferrinwert und niedrige Transferrinsättigung können ebenso auf einen Eisenmangel hinweisen.
In einigen Fällen kann eine Stuhluntersuchung auf okkultes Blut durchgeführt werden, um nach Blutungen im Magen-Darm-Trakt zu suchen, die für den Eisenmangel verantwortlich sein können.2
Eisenmangel: Die richtige Behandlung
Die Behandlung eines Eisenmangels in der Schwangeschaft hängt von den individuellen Bedürfnissen und Gesundheit der Schwangeren sowie der Schwere des Eisenmangels ab. Um den eigenen Eisenspiegel wieder anzuheben können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen:
- Ernährungsumstellung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an eisenreichen Lebensmitteln ist, kann Ihren Eisenmangel beheben. Lebensmittel wie rotes Fleisch, Geflügel, Fisch, Hülsenfrüchte, grünes Blattgemüse, Vollkornprodukte und angereicherte Getreideprodukte sind gute Quellen für Eisen. Der Verzehr von Vitamin-C-reichen Lebensmitteln wie Zitrusfrüchten, Paprika oder Tomaten kann die Eisenaufnahme ebenfalls verbessern.
- Eisenpräparate: In einigen Fällen kann ein Eisenmangel nicht allein durch die Ernährung ausgeglichen werden. Der Arzt kann Eisenpräparate in Form von Tabletten oder flüssigen Ergänzungsmitteln verschreiben. Beachten Sie die vom Arzt empfohlene Dosierung und Dauer der Einnahme.
- Verbesserung der Eisenabsorption: Die Kombination von eisenreichen Lebensmitteln mit Lebensmitteln, die reich an Vitamin C sind, kann die Aufnahme von Eisen verbessern. Gleichzeitig sollten bestimmte Substanzen vermieden werden, die die Eisenaufnahme hemmen können, wie beispielsweise Tee, Kaffee, Milchprodukte und Lebensmittel mit hohem Gehalt an Phytinsäure (z. B. Vollkornprodukte).
- Behandlung der Grunderkrankung: Ein Eisenmangel kann durch eine zugrunde liegende Erkrankung verursacht werden, wie eine chronische Darmerkrankung oder eine Menstruationsstörung. In solchen Fällen sollte die Grunderkrankung behandelt werden, um den Eisenmangel langfristig zu beheben.3
Folgen von Eisenmangel in der Schwangerschaft
Um einem Eisenmangel während der Schwangerschaft vorzubeugen, eignet sich eine abwechslungsreiche Ernährung mit Eisenhaltigen (teils tierischen) Produkten. Folgende Produkte unterstützen die Eisenaufnahme.3
- Rotes Fleisch (Rind, Lamm etc.)
- Geflügel (Hähnchen, Pute)
- Fisch und Meeresfrüchte (Sardinen, Thunfisch, Muscheln – fettreiche Fische)
- Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Kichererbsen, Erbsen)
- Grünes Blattgemüse (Spinat, Grünkohl, Mangold, Rucola)
- Nüsse und Samen (Mandeln, Pistazien, Kürbiskerne, Sesam)
- Getrocknete Früchte (Rosinen, Aprikosen, Feigen, Datteln)
- Vollkornprodukte (Haferflocken, Quinoa, Hirse, brauner Reis)
Zudem ist es ratsam, Eisenräuber zu meiden, da diese die Aufnahme von Eisen hemmen.
Was sind Eisenräuber im Körper?
Eisenräuber sind Substanzen oder Faktoren, die die Aufnahme von Eisen behindern oder die Eisenbindung und -speicherung beeinflussen. Zu den bekanntesten Eisenräubern zählen:
- Phytate: Phytate sind in pflanzlichen Lebensmitteln wie Sojaprodukten, Reis und Mais enthalten. Sie bilden unlösliche Komplexe, wodurch die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung erschwert wird.
- Tannine: Tannine sind natürlich vorkommende Verbindungen in einigen Lebensmitteln wie Tee, Kaffee und gewissen Früchten.
- Kalzium: Hohe Mengen an Kalzium, insbesondere aus Milchprodukten, können die Eisenabsorption hemmen, wenn sie zusammen mit eisenreichen Lebensmitteln eingenommen werden.
- Phosphate und Oxalate: Bestimmte Lebensmittel enthalten Phosphate und Oxalate, die die Bildung von Komplexen mit Eisen fördern und dadurch die Eisenverfügbarkeit verringern können. Beispiele dafür sind Cola-Getränke, Schokolade und Spinat.
- Antazida: Die Einnahme von Antazida zur Behandlung von Sodbrennen oder saurem Aufstoßen kann die Eisenabsorption beeinträchtigen.
- Entzündungen: Bei entzündlichen Erkrankungen oder Infektionen im Körper kann der Körper vermehrt das Protein Hepcidin produzieren. Hepcidin reguliert den Eisengehalt im Körper und kann die Eisenfreisetzung aus den Speichern verringern und die Absorption von Eisen im Darm beeinträchtigen.
Häufige Fragen
Ein unbehandelter Eisenmangel in der Schwangerschaft kann zu verschiedenen Komplikationen wie eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen, eine verringerte körperliche Leistungsfähigkeit, eine verminderte Aufmerksamkeit und Konzentration sowie eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Frühgeburten und einem niedrigen Geburtsgewicht des Babys führen. Der Eisenmangel sollte rechtzeitig erkannt und behandelt werden, um diese Risiken zu minimieren.
Eisenpräparate können Nebenwirkungen haben, insbesondere Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Verstopfung oder Durchfall. Einige Frauen können eine dunkle Verfärbung des Stuhls feststellen. Sie sollten die verschriebene Dosierung beachten und gegebenenfalls mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über mögliche Nebenwirkungen sprechen. In einigen Fällen kann es notwendig sein, die Einnahme des Präparats anzupassen oder alternative Formen der Eisenzufuhr zu verwenden.
In einigen Fällen kann eine Ernährungsumstellung ausreichen, um einen leichten Eisenmangel zu beheben. Eine eisenreiche Ernährung mit Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchten, grünem Blattgemüse und Vollkornprodukten kann dazu beitragen, den Eisenbedarf zu decken. In anderen Fällen kann eine zusätzliche Einnahme von Eisenpräparaten erforderlich sein, um den Mangel zu behandeln. Dabei sollten Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über die geeignete Vorgehensweise sprechen.
Einige Getränke enthalten natürlicherweise Eisen oder werden mit Eisen angereichert. Beispiele hierfür sind:
- Schwarzer Melasse-Tee: Schwarzer Melasse-Tee ist reich an Eisen und kann eine gute Ergänzung zur Ernährung sein.
- Rote-Bete-Saft: Rote-Bete-Saft enthält eine beträchtliche Menge an Eisen und kann den Eisengehalt erhöhen.
- Granatapfelsaft: Granatapfelsaft ist nicht nur reich an Antioxidantien, sondern enthält auch Eisen.
- Dattelsaft: Dattelsaft kann eine gute Quelle für Eisen sein und ist eine natürliche Süßungsalternative.
Es gibt mehrere Obstsorten, die eine gute Quelle für Eisen sind und somit bei einem Eisenmangel in der Schwangerschaft helfen können. Einige Beispiele sind:
- Getrocknete Aprikosen: Getrocknete Aprikosen enthalten eine beträchtliche Menge an Eisen. Sie können als Snack gegessen oder zu Müsli, Joghurt oder Smoothies hinzugefügt werden.
- Granatäpfel: Granatäpfel sind reich an Eisen und enthalten zudem Vitamin C, das die Eisenaufnahme verbessert. Sie können den Saft trinken oder die Kerne in Salaten oder als Snack essen.
- Datteln: Datteln sind eine gute Quelle für Eisen und können als Snack gegessen oder zu Smoothies, Müslis oder Backwaren hinzugefügt werden.
- Himbeeren: Himbeeren enthalten zwar nicht viel Eisen, aber Vitamin C, das die Eisenaufnahme fördert. Sie können frische Himbeeren essen oder sie zu Smoothies oder Joghurt hinzufügen.
- Wassermelone: Wassermelone enthält zwar nicht viel Eisen, ist jedoch eine erfrischende und hydratisierende Obstsorte während der Schwangerschaft
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