Magnesiummangel Schwangerschaft

Magnesium spielt eine entscheidende Rolle im Körper. Dabei kann ein Mangel an Magnesium besonders während der Schwangerschaft unerwünschte Auswirkungen haben. So kann der Blutzuckerspiegel, das Nervensystem, der Energiestoffwechsel oder die Muskelkontraktion von Mangelerscheinungen betroffen sein. Erfahren Sie hier mehr zu den Ursachen, Erkennung und Therapie.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Magnesium?

Magnesium ist ein Mineralstoff, der für den Körper überlebenswichtig ist. Es ist das viertmeist vorkommende Mineral im menschlichen Körper und spielt eine wichtige Rolle bei vielen physiologischen Prozessen. Der Mineralstoff ist an über 300 enzymatischen Reaktionen beteiligt, die für den Stoffwechsel, die Muskel- und Nervenfunktion, den Energiestoffwechsel, die Knochengesundheit und die Aufrechterhaltung eines gesunden Herz-Kreislauf-Systems entscheidend sind.

Magnesium unterstützt die Produktion und Aktivierung von Immunzellen, wie zum Beispiel Lymphozyten, die eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Krankheitserregern spielen. Magnesium ist zudem an der Regulation von Entzündungsprozessen im Körper beteiligt.1

Muskel- und Nervenfunktion

Magnesium ist an der Übertragung von Nervenimpulsen beteiligt und trägt zur normalen Muskelkontraktion und -entspannung bei. Es spielt eine Rolle bei der Regulation des Calciumspiegels in den Zellen, die für eine normale Funktion von Muskeln und Nerven unerlässlich ist.

Energiestoffwechsel

Magnesium ist für die Umwandlung von Nahrung in Energie (ATP – Adenosintriphosphat) wichtig. Es unterstützt den Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen, indem es Enzyme aktiviert, die an diesen Prozessen beteiligt sind.

Knochengesundheit

Magnesium ist ein Bestandteil des Knochengewebes und spielt eine Rolle bei der Regulierung des Calcium- und Vitamin-D-Stoffwechsels. Magnesium ist dabei vor allem für die Knochenbildung und -erhaltung wichtig. Es unterstützt die Mineralisierung der Knochen und trägt zur Vorbeugung von Osteoporose bei.

Herz-Kreislauf-Gesundheit

Magnesium spielt eine wichtige Rolle bei der Entspannung der Blutgefäße, der Regulierung des Blutdrucks und des Herzrhythmus. Es hilft, das Risiko von Herzkrankheiten, Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck zu verringern.

Unterstützung des Immunsystems

Magnesium beeinflusst die Aktivität und Funktion des Immunsystems. Es wirkt entzündungshemmend und kann die Immunantwort modulieren.1

Ursachen von Magnesiummangel in der Schwangerschaft

Es gibt verschiedene Ursachen, die einen Magnesiummangel während der Schwangerschaft begünstigen können. Zum einen steigt in der Schwangerschaft Ihre Blutmenge an, wodurch sich der Bedarf an Magnesium erhöhen kann. Wird die Ernährung nicht an den erhöhten Bedarf angepasst und Sie zugleich magnesiumarme Lebensmittel verzehren, kann dies zu einem Magnesiummangel führen.

Zum anderen können Schwangerschaftshormone dazu führen, dass vermehrt Magnesium ausgeschieden wird und der benötigte Bedarf nicht mehr gedeckt werden kann. Auch Übelkeit und Erbrechen können einen Magnesiummangel verursachen, da der Körper mit der unfreiwilligen Abgabe Magnesium verlieren kann. Des Weiteren können zunehmende körperliche Belastung und Schwitzen während der Schwangerschaft für eine vermehrte Abgabe von Magnesium über den Schweiß sorgen.

Anzeichen von Magnesiummangel in der Schwangerschaft

Von einem leichten Zucken bis zu schmerzhaften Krämpfen. Magnesiummangel in der Schwangerschaft kann sich durch verschiedene Anzeichen und Symptome bemerkbar machen. Zu den häufigsten Symptomen zählen:

  • Muskelkrämpfe
  • Müdigkeit
  • Nervosität
  • Schlafstörungen
  • Herzrhythmusstörungen
  • Erhöhte Infektanfälligkeit

Magnesiummangels in der Schwangerschaft: Diagnose

Die Diagnose eines Magnesiummangels während der Schwangerschaft wird in der Regel durch Blutuntersuchungen gestellt. Ein Bluttest kann den Magnesiumspiegel im Blut messen und Ihnen zeigen, ob ein Mangel vorliegt.

Wenn eine werdende Mutter Symptome oder Anzeichen eines Magnesiummangels aufweist, wie Muskelkrämpfe, Schlafstörungen, Müdigkeit oder Unruhe, kann ihr Arzt zusätzliche Untersuchungen anordnen, um den Magnesiumspiegel zu überprüfen.

Wird bei Ihnen ein Magnesiummangel diagnostiziert, kann der Arzt entsprechende Maßnahmen empfehlen, um den Mangel auszugleichen. Dazu gehören die Einnahme von Magnesiumpräparaten in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder die Anpassung der Ernährung, um magnesiumreiche Lebensmittel zu integrieren.

Magnesiummangel in der Schwangerschaft: Folgen

Ein Magnesiummangel während der Schwangerschaft kann verschiedene Folgen haben. Magnesium ist ein essentieller Mineralstoff, der für den Körper und das Wachstum des Babys während der Schwangerschaft wichtig ist. Die Folgen eines Magnesiummangels in der Schwangerschaft können von einfachen Erschöpfungssymptomen bis zu Frühgeburten reichen.

Präeklampsie

Ein Magnesiummangel kann das Risiko für die Entwicklung von Präeklampsie erhöhen. Präeklampsie ist eine schwangerschaftsbedingte Erkrankung, die durch einen Anstieg des Blutdrucks, Protein im Urin und Schädigung der Organe gekennzeichnet ist. Magnesium unterstützt bei der Regulierung des Blutdrucks. Ein Mangel an Magnesium kann zu Bluthochdruck führen.

Frühgeburt

Magnesium spielt eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Frühgeburten. Bei einem Magnesiummangel kann das Risiko von vorzeitigen Wehen erhöht werden und zu einer verfrühten Entbindung führen.

Muskelkrämpfe

Magnesium ist wichtig für die Entspannung unserer Muskeln. Ein Mangel kann insbesondere in den Beinen zu Muskelkrämpfen und -verspannungen führen. Schwangere Frauen haben oft ein höheres Risiko für Muskelkrämpfe aufgrund der erhöhten körperlichen Belastung und der Veränderungen im Elektrolythaushalt.

Schwächung des Immunsystems

Magnesium spielt eine bedeutende Rolle bei der Unterstützung und Stärkung des Immunsystems. Ein Mangel an Magnesium kann dazu führen, dass das Immunsystem nicht optimal funktioniert und die Anfälligkeit für Infektionen erhöht wird. Außerdem ist Magnesium ein wichtiger Teil zahlreicher Immunfunktionen. Es unterstützt die Produktion und Aktivierung von Immunzellen, wie zum Beispiel Lymphozyten, die eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Krankheitserregern spielen. Magnesium ist auch an der Regulation von Entzündungsprozessen im Körper beteiligt.

Erschöpfung und Müdigkeit

Magnesiummangel kann zudem zu Müdigkeit, Erschöpfung und allgemeinem Unwohlsein führen. Schwangere Frauen können bereits einen erhöhten Energiebedarf haben – ein Magnesiummangel kann diese Symptome verstärken.

Magnesiummangel vorbeugen

Schwangere Frauen sollten ausreichend Magnesium zu sich nehmen, um einen Mangel zu vermeiden. Die empfohlene tägliche Magnesiumzufuhr für schwangere Frauen liegt normalerweise zwischen 300 und 400 mg. Magnesiumreiche Lebensmittel, die in die Ernährung aufgenommen werden sollten, sind zum Beispiel grünes Blattgemüse, Nüsse, Samen, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und einige Fischsorten. In manchen Fällen kann es notwendig sein, Magnesiumpräparate einzunehmen, um den Bedarf zu decken. Sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt, bevor Sie Nahrungsergänzungsmittel einnehmen.2

Häufige Fragen

In der Regel kann eine Verbesserung der Symptome innerhalb weniger Wochen nach Beginn der Einnahme von Magnesiumpräparaten auftreten. Bei einigen Frauen können Symptome wie Muskelkrämpfe, Müdigkeit oder Schlafstörungen bereits nach wenigen Tagen oder Wochen verbessert werden. Allerdings hat Magnesium keine sofortige Wirkung, wodurch eine regelmäßige Einnahme über einen längeren Zeitraum erforderlich sein kann, um den Magnesiumspiegel im Körper zu erhöhen.

Um einen Magnesiummangel während der Schwangerschaft zu vermeiden, ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Lebensmittel, die reich an Magnesium sind, umfassen grünes Blattgemüse (Spinat, Grünkohl), Nüsse und Samen, Vollkornprodukte, Bohnen und Hülsenfrüchte, Bananen, Avocados und Milchprodukte. In einigen Fällen kann eine Nahrungsergänzung mit Magnesium auf Anraten eines Arztes oder einer Ärztin erforderlich sein.3

Eine übermäßige Aufnahme von Magnesium durch Nahrungsergänzungsmittel kann zu Durchfall, Magenbeschwerden und einer verminderten Aufnahme von Eisen und anderen Mineralstoffen führen. Die empfohlene Dosierung sollte nicht überschritten werden. Bei Bedenken sollten Sie sich an einen Arzt oder eine Ärztin wenden.

Schwangere sollten ein für Sie gut verträgliches und gut aufnehmbares Magnesiumpräparat auswählen. Dabei werden verschiedene Formen von Magnesium für Schwangere empfohlen:

  • Magnesiumcitrat: Magnesiumcitrat ist eine gut absorbierbare Form von Magnesium und wird häufig für seine gute Verträglichkeit empfohlen. Es ist auch bekannt dafür, eine abführende Wirkung zu haben, was bei Schwangeren mit Verstopfung hilfreich sein kann.
  • Magnesiumglycinat: Magnesiumglycinat ist eine milde und gut verträgliche Form von Magnesium, die sich gut für Personen eignet, die empfindlich auf andere Magnesiumformen reagieren könnten. Es kann auch dazu beitragen, die Entspannung und den Schlaf zu fördern.
  • Magnesiumoxid: Magnesiumoxid hat eine höhere Konzentration an elementarem Magnesium, hat jedoch nicht so eine gute Bioverfügbarkeit wie andere Formen. Es kann bei Bedarf eingesetzt werden, sollte jedoch mit Vorsicht verwendet werden, da es eine abführende Wirkung haben kann.

Ja, Folsäure und Magnesium können in der Regel zusammen eingenommen werden. Tatsächlich wird oft empfohlen, dass Schwangere sowohl Folsäure- als auch Magnesiumpräparate einnehmen, um die empfohlene Nährstoffzufuhr während der Schwangerschaft sicherzustellen. Da Folsäure und Magnesium unterschiedliche Funktionen im Körper haben, können sie sicher zusammen eingenommen werden.

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  1. NIH – National Institutes of Health, https://ods.od.nih.gov/factsheets/Magnesium-HealthProfessional/; letzter Abruf 28. September 2023
  2. dge – Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V., https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/magnesium/; letzter Abruf 28. September 2023
  3. familie.de, https://www.familie.de/schwangerschaft/wie-du-magnesium-in-der-schwangerschaft-anwendest/#doc-yo1Taf7TKu; letzter Abruf 29. September 2023
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