Die Schwangerschaft ist eine einzigartige und aufregende Phase im Leben. Während der Schwangerschaftswochen entwickelt sich ein neues Leben im Mutterleib. Von der Befruchtung der Eizelle bis zur Geburt gibt es zahlreiche Veränderungen und Meilensteine, die den Schwangerschaftsverlauf prägen. Hier erfahren Sie alles wichtige rund um die Schwangerschaftswochen und den Verlauf der Schwangerschaft.
Schwangerschaftswochen
Eine normale Schwangerschaft dauert in der Regel 40 Schwangerschaftswochen (SSW) oder 280 Tage und beginnt mit dem ersten Tag Ihrer letzten Periode. Somit zählen circa zwei Wochen zu den SSW, in denen die Frau eigentlich noch gar nicht schwanger ist. Die Schwangerschaft wird im weiteren Verlauf immer auf den Tag genau angegeben, weshalb oftmals die Schreibweise “3+5” zu finden ist. Die erste Zahl “3” steht hierbei für die SSW und die zweite Ziffer stellt die jeweiligen Wochentage (1-6) dar.
Beispiel zur Verdeutlichung der Schwangerschaftswochen:
Angenommen, der erste Tag der letzten Menstruationblutung war der 1. Januar. Der Eisprung und die Befruchtung erfolgte wahrscheinlich etwa zwei Wochen später, also um den 14. Januar herum. Selbst wenn eine Frau zu diesem Zeitpunkt noch nicht schwanger ist, wird der Beginn der Schwangerschaft von Ärzten und Hebammen ab dem ersten Tag der letzten Menstruation berechnet.
In diesem Fall wäre die Frau am Tag der Befruchtung bereits in der 2. SSW (nach der gestationsgebundenen Zählweise), obwohl sie technisch gesehen noch gar nicht schwanger ist.
Die Zählweise wird dann Woche für Woche, bis zur Geburt, fortgesetzt. Zum Beispiel wäre die 12. SSW etwa 12 Wochen nach dem ersten Tag der letzten Menstruation.
Trimester der Schwangerschaft
Eine Schwangerschaft kann nicht nur in Schwangerschaftswochen (SSW), sondern auch in Trimester angegeben werden. Die Schwangerschaft wird dabei in drei wesentliche Trimester unterteilt, um die verschiedenen Entwicklungsstadien des Babys und die körperlichen Veränderungen der Mutter darzustellen. Jedes Trimester hat dabei seine eigenen Herausforderungen.
Erstes Trimester (Schwangerschaftswochen 1-12)
- Die Befruchtung der Eizelle und die Einnistung in der Gebärmutterwand finden statt.
- Es steht bereits fest, ob das Kind ein Mädchen oder ein Junge wird.
- Bildung des Embryos und Entwicklung der wichtigsten Organe
- Schwangerschaftssymptome wie morgendliche Übelkeit, Müdigkeit, empfindliche Brüste und häufiges Wasserlassen können auftreten.
- Der Hormonspiegel steigt an, um die Schwangerschaft aufrechtzuerhalten.
- Der erste Ultraschall wird durchgeführt, um den Herzschlag des Babys zu überprüfen und den voraussichtlichen Geburtstermin festzulegen.
Zweites Trimester (Schwangerschaftswochen 13-27)
- Die Organe des Babys entwickeln sich weiter und das Wachstum wird deutlich sichtbar.
- Die Bewegungen des Babys werden spürbar und der Mutterbauch wächst.
- Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit nehmen in der Regel ab, während Energie und Wohlbefinden zunehmen.
- Die werdende Mutter kann das Geschlecht des Babys erfahren.
- Ein zweiter Ultraschall kann durchgeführt werden, um das Wachstum und die Entwicklung des Babys zu überprüfen.
Drittes Trimester (Schwangerschaftswoche 28 bis zur Geburt)
- Das Baby wächst weiter und legt an Gewicht zu.
- Die Bewegungen des Babys werden intensiver und können manchmal als Schmerzen oder Unbehagen für die Mutter empfunden werden.
- Die werdende Mutter kann Atembeschwerden, Rückenschmerzen, häufiges Wasserlassen und Schlafstörungen erleben.
- Die Vorbereitungen für die Geburt beginnen mit Geburtsvorbereitungskursen und der Erstellung eines Geburtsplans.
- Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen überwachen den Gesundheitszustand von Mutter und Kind, wie die Position des Babys und die Einschätzung des Geburtsgewichts.1
Der Geburtsverlauf
Die Schwangerschaftswochen sind gut überstanden und die Geburt des Kindes steht kurz bevor. Der Beginn der Geburt wird normalerweise durch Wehen gekennzeichnet. Wehen sind rhythmische Kontraktionen der Gebärmutter, die den Muttermund öffnen und den Weg für das Baby bereiten. Dabei gibt es zwei Arten von Wehen. Eröffnungswehen, die den Muttermund öffnen und Austreibungswehen, die das Baby durch den Geburtskanal schieben.
Allgemein lässt sich eine Geburt in vier Phasen unterteilen. Hierzu gehören die Eröffnungsphase, die Austreibungsphase und die Nachgeburtsphase.
1. Eröffnungsphase
In dieser Phase werden die Eröffnungswehen stärker und regelmäßiger. Der Muttermund öffnet sich allmählich, um Platz für das Baby zu schaffen. Diese Phase kann Stunden bis zu einigen Tagen dauern.2
2. Übergangsphase
Die Übergangsphase ist die letzte Phase der Eröffnungsphase. Die Wehen werden intensiver und schneller. Der Muttermund öffnet sich vollständig, um den Weg für das Baby freizugeben. In dieser Phase kann die werdende Mutter starke Schmerzen und einen starken Druck im Beckenbereich verspüren.
3. Austreibungsphase
In dieser Phase schieben die Austreibungswehen das Baby durch den Geburtskanal. Die werdende Mutter wird dazu ermutigt, mit den Wehen zu pressen, um das Baby voranzubringen. Wenn der Kopf des Babys sichtbar ist, wird oft von der „Krone“ gesprochen. In dieser Phase arbeiten die Hebammen und Ärzte eng mit der werdenden Mutter zusammen, um die Geburt zu begleiten und das Baby sicher auf die Welt zu bringen.
4. Nachgeburtsphase
Nach der Geburt des Babys wird die Plazenta (Mutterkuchen) abgelöst und ausgestoßen. Die Gebärmutter zieht sich zusammen, um Blutungen zu stoppen und sich zu verkleinern. Dieser Prozess dauert normalerweise etwa 10 bis 30 Minuten.2
Häufige Fragen
Verschiedene Faktoren wie Körperbau, Gewichtszunahme und Position des Babys können dabei eine Rolle spielen, wann der Babybauch sichtbar wird. Im Allgemeinen wird der Babybauch bei Erstgebärenden normalerweise zwischen der 12. und 16. Schwangerschaftswoche sichtbar. Bei Frauen, die bereits zuvor schwanger waren, kann der Bauch oft früher wachsen, da sich die Bauchmuskeln bereits gedehnt haben. In den ersten Wochen der Schwangerschaft können Frauen möglicherweise eine leichte Zunahme des Bauchumfangs bemerken, die jedoch hauptsächlich auf Blähungen und hormonelle Veränderungen zurückzuführen ist.
Während der Schwangerschaft werden verschiedene Untersuchungen und Tests durchgeführt, um die Gesundheit der Mutter und des Babys zu überwachen. Dazu gehören Ultraschalluntersuchungen, Bluttests (zur Überprüfung von Blutgruppe, Rhesusfaktor, Eisenmangel, Infektionen usw.), Urinuntersuchungen, Messung des Blutdrucks, Herztonüberwachung des Babys und gegebenenfalls weitere spezifische Tests, je nach individuellen Bedürfnissen und Risikofaktoren.
Während der Schwangerschaft können Frauen eine Vielzahl von Emotionen und psychischen Veränderungen erleben. Dazu gehören Freude, Aufregung, Ängste, Stimmungsschwankungen und auch Unsicherheit. Diese Gefühle sollten Sie anerkennen und Unterstützung von Partnern, Familienmitgliedern oder professionellen Beratern suchen.
Eine Schwangerschaft kann Veränderungen in der Partnerschaft mit sich bringen. Es können neue Herausforderungen, Verantwortlichkeiten und Ängste entstehen. Es ist wichtig, offen und ehrlich über die eigenen Gefühle und Erwartungen zu sprechen, sich gegenseitig zu unterstützen und die Partnerschaft während dieser Zeit zu stärken. Gemeinsame Vorbereitungen auf das Baby, das Teilen von Entscheidungen und das Schaffen von Zeit für Zweisamkeit können dazu beitragen, die Bindung in der Partnerschaft zu stärken.
Obwohl die meisten Schwangerschaften normal verlaufen, können bestimmte Risiken und Komplikationen auftreten. Dazu gehören Präeklampsie, Gestationsdiabetes, Fehlgeburt, Frühgeburt, Plazenta-Probleme, Infektionen, Blutungen, genetische Anomalien und andere. Lassen Sie sich regelmäßig von einem Arzt oder einer Ärztin untersuchen, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
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