Blut im Stuhl ist ein ernstzunehmendes Symptom und kann ein Zeichen für verschiedene Erkrankungen sein. Nur eine Diagnose schafft die Abgrenzung zwischen einem harmlosen analen Problem wie einer Analfissur oder Hämorrhoiden und einer ernsthaften Erkrankung (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Darmkrebs oder deren Vorstufen). Eine ärztliche Abklärung und auch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind daher zu empfehlen. Erfahren Sie hier, welche Erkrankungen für Blut im Stuhl verantwortlich sein können und wie Sie vorgehen sollten.
Die Bedeutung von Blut im Stuhl
Blut im Stuhl bedeutet, dass sichtbares oder unsichtbares Blut während des Stuhlgangs vorhanden ist. Blutiger Stuhl kann generell auf eine Blutung im Magen-Darm-Trakt hinweisen. Anhand der Farbgebung des Stuhl können Rückschlüsse auf die Erkrankung geschlossen werden. So kann die Blutung als rotes Blut im Stuhl, als Blutspuren auf dem Toilettenpapier oder als eine Veränderung der Stuhlfarbe (dunkler, teeriger Stuhl) auftreten.
Ist die Rede von okkultem Blut, so sind meistens nicht sichtbare Blutungen gemeint, die oftmals nur zufällig entdeckt werden. Diese können auf verschiedene Krankheiten wie Infektionen, Geschwüre oder Krebs hinweisen.
Blut im Stuhl: Ursachen
- Hämorrhoiden
- Analfissuren
- entzündliche Darmerkrankungen (wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa)
- Darmdivertikel und Gefäßmissbildungen (Angiodysplasien)
- Darmkrebs
Arten von blutigem Stuhl
Abhängig von dem Ort und der Stärke der Blutung, kann der Stuhlgang verschiedene Farben annehmen und auf unterschiedliche Ursachen hinweisen:
- Rotes Blut im Stuhl: Wenn das Blut im Stuhl rot ist, deutet dies in der Regel auf eine Blutung in unteren Darmabschnitten, wie Dickdarm oder Enddarm, hin. Mögliche Ursachen können Hämorrhoiden, Analfissuren, Divertikelkrankheit, Rektum- oder Dickdarmkrebs sein. Auch Nahrungsmittel können den Stuhl rötlich verfärben, wie der Verzehr von roter Bete.
- Teerstuhl oder schwarzer Stuhl: Eine Schwarzfärbung des Stuhls entsteht, wenn das Blut circa acht Stunden im Darm verweilt. Dies geschieht in der Regel bei Blutungen im oberen Magen-Darm-Trakt (Speiseröhre, Magen, Zwölffingerdarm). Eine recht häufige Ursache für schwarz gefärbten Stuhl können Magengeschwüre, Beschädigungen der Schleimhaut und Krebserkrankungen im oberen Magen-Darm-Trakt sein. Auch Medikamente und Nahrungsmittel wie Eisenpräparate, Wismut, Kohle, Blaubeeren und Lakritz können den Stuhl dunkel verfärben.
- Blutige Durchfälle oder Blut im Stuhl können auch von einer übertragbaren Infektion des Verdauungstrakts stammen.
Okkultes Blut im Stuhlgang
Okkultes Blut ist Blut im Stuhl, das mit dem bloßen Auge nicht sichtbar ist. Es kann daher nur durch spezielle Tests nachgewiesen werden. Die Blutung kann auf ernstzunehmende Erkrankungen wie Darmtumore und Vorstufen von Darmkrebs hinweisen.
Um okkultes Blut im Stuhl nachzuweisen, werden verschiedene diagnostische Tests verwendet, wie der Guajak-Test (Hämoccult-Test), der immunologische Test auf okkultes Blut (FIT-Test) sowie die Darmspiegelung (Koloskopie).
Der Guajak-Test (Hämoccult-Test) ermöglicht den Nachweis geringer Spuren von Blut im Stuhl. Blutungen aus der Speiseröhre oder dem Magen können von diesem Test nicht erfasst werden. Inzwischen wurde der Guajak-Test durch zuverlässige immunologische Stuhltests abgelöst.
Mit dem quantitativen immunologischen FIT-Test (auch immunologischer fäkaler Okkultbluttest) können schon geringe Mengen an Blut im Stuhl nachgewiesen werden. Dieser Test wird auch für die Früherkennung von Darmkrebs eingesetzt.
Die aussagekräftigere und sicherste Alternative ist die Darmspiegelung (Koloskopie). Ein Vorteil der Darmspiegelung ist, dass kleinere Tumore oder Vorstufen von Darmkrebs direkt während der Untersuchung entfernt werden können.
Wann ist ein Arztbesuch erforderlich?
Wenn Sie Blut im Stuhl haben, ist ein ärztlicher Besuch immer ratsam, um eine ernsthafte Erkrankung auszuschließen. Es gibt auffällige Veränderungen und Beschwerden auf die Sie achten sollten:
- Häufige und starke Bauchschmerzen
- Veränderter Stuhl und/oder veränderte Stuhlfrequenz
Des Weiteren gilt für Personen, die krankheitsbedingt oder genetisch ein hohes Darmkrebsrisiko haben, früher und regelmäßig mit Früherkennungsuntersuchungen zu beginnen.
Männer und Frauen im Alter von 50–54 können den immunologischen Stuhltest im Rahmen einer Krebsvorsorge jährlich als Kassenleistung durchführen lassen. Bei Frauen ab einem Alter von 55 Jahren und bei Männern ab einem Alter von 50 Jahren kann zweimal alle 10 Jahre eine Darmspiegelung wahrgenommen werden. Ferner gilt ab 55 Jahren eine immunologische Stuhluntersuchung einmal alle zwei Jahre, wenn keine Darmspiegelung gemacht wurde.
Sollte bei spezifischen Tests kein Blut im Stuhl gefunden werden, kann Darmkrebs dennoch nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Es gibt Tumore, die nicht bluten oder seltener bluten. Zusätzlich können Medikamente das Ergebnis der immunologischen Tests beeinflussen.
Auf keinen Fall sollte Blut im Stuhl ignoriert werden. Je früher eine Diagnose gestellt wird, desto besser sind die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung.
Diagnostik und Behandlung
Die Behandlung von Blut im Stuhl richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache. Hat Ihr Arzt den Auslöser gefunden, können verschiedene Behandlungsansätze ergriffen werden. Die Ursache der Blutungen erfolgt im Allgemeinen durch eine Magen- und Darmspiegelung.
In Einzelfällen kann eine weiterführende Diagnose mit Hilfe zusätzlicher bildgebender Verfahren oder der Kapselendoskopie erfolgen. Das Ziel der Behandlung ist in jedem Fall die Blutungsquelle zu finden, rasch zu handeln und die Blutung zu stoppen.
- Hämorrhoiden oder Analfissuren können verödet (sklerosiert) oder komplett entfernt werden.
- Darmpolypen: endoskopische Entfernung
- Entzündliche Darmerkrankungen: chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa werden mit spezifischen Medikamenten, infektiöse Darmerkrankungen gegebenenfalls mit antibakteriellen Medikamenten behandelt.
Bei entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa richtet sich die Behandlung darauf, die Entzündung zu kontrollieren und Symptome zu lindern. Dies kann die Verwendung von entzündungshemmenden Medikamenten (z. B. Steroiden oder Immunmodulatoren) und anderen spezifischen Medikamenten umfassen, die von einem Gastroenterologen verschrieben werden.
Divertikelkrankheit
Die Behandlung einer Divertikelkrankheit kann eine Ernährungsumstellung beinhalten, um eine ballaststoffreiche Diät zu fördern und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sicherzustellen. In einigen Fällen können Antibiotika zur Behandlung von Infektionen oder eine Operation zur Entfernung des betroffenen Abschnitts des Darms erforderlich sein.
Darmkrebs
Die Behandlung von Darmkrebs ist in der Regel komplex und kann eine Kombination aus Operation, Chemotherapie, Strahlentherapie oder zielgerichteten Therapien umfassen. Die genaue Behandlung hängt vom Stadium und der Ausbreitung des Krebs ab und wird von einem Onkologen geplant.
Kann ich Blut im Stuhl vorbeugen?
Die Behandlung von Blut im Stuhl liegt in den Händen Ihres Arztes. Es gibt Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um die Therapie zu unterstützen. Die Ernährung hat einen großen Einfluss, um einer Blutung oder erneuten Blutung im Magen-Darm-Trakt vorzubeugen:
- Eine ballaststoffreiche Ernährung mit dem regelmäßigen Verzehr von Ballaststoffen aus Vollkornprodukten
- Eine pflanzenbasierte Nahrung mit viel Obst und Gemüse
- Den Fleischkonsum reduzieren
- Fettreiche Nahrung meiden
- Kein Alkohol und Nikotin
Neben der Ernährung und regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen spielen psychische Aspekte gleichfalls eine wichtige Rolle. Stress vermeiden oder Techniken erlernen, Stress zu bewältigen sind sehr wichtig. Chronischer Stress gilt als Risikofaktor für zahlreiche Erkrankungen.
Häufige Fragen
Ja, in einigen Fällen kann Blut im Stuhl harmlos und auf weniger schwerwiegende Ursachen zurückzuführen sein. Zu den möglichen harmlosen Ursachen gehören beispielsweise Hämorrhoiden, Analfissuren oder kleine Risse im Analkanal, die oft durch harten Stuhlgang oder Anstrengung beim Stuhlgang verursacht werden. Diese Bedingungen können Blutungen verursachen, die normalerweise von selbst abheilen oder mit minimaler Behandlung behandelt werden können.
Bei Darmkrebs kann Blut als sichtbares oder als verborgenes Blut im Stuhl vorkommen. Beim sichtbaren Blut kann es sich um Blutbeimischung zum Stuhl handeln oder um Teerstuhl, bei dem sich das Blut bereits so verändert hat, dass es eine dunklere Färbung angenommen hat. Ein Teerstuhl tritt häufig bei einer Blutung aus dem oberen Magen-Darm-Trakt auf.
Frisches Blut im Stuhl deutet darauf hin, dass die Blutung in den unteren Darmabschnitten, wie Dickdarm oder Enddarm, lokalisiert ist. Die Ursachen für frisches Blut im Stuhl können unterschiedlich sein und reichen von Hämorrhoiden, Divertikelkrankheit, Analfissuren und Infektionen bis hin zu Erkrankungen wie Darmkrebs und entzündlichen Darmerkrankungen (wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn).
Wenn Sie Blut im Stuhl bemerken, sollten Sie immer Ihren Arzt oder Ihre Ärztin konsultieren, um die Ursache schnell abzuklären. Gleichzeitig sollten Sie Symptome wie Bauchschmerzen, Gewichtsverlust, anhaltende Müdigkeit sowie Veränderungen im Stuhl oder in der Stuhlfrequenz genau beobachten und die Selbstmedikation in jedem Fall vermeiden.
Neben dem sichtbaren Blut im Stuhl können abhängig von der zugrunde liegenden Ursache auch andere Symptome auftreten wie Bauchschmerzen und Durchfall, Infektionen (bakteriell oder viral), Anämie (niedrige Anzahl roter Blutkörperchen als normal) oder Müdigkeit sowie Veränderungen im Stuhl oder in der Stuhlfrequenz. Besprechen Sie diese Symptome mit einem Arzt oder einer Ärztin, um eine genaue Diagnose zu erhalten.
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