Magenschmerzen

Magenschmerzen können sich als brennender, krampfartiger, stechender oder drückender Schmerz äußern und treten häufig in Kombination mit weiteren Symptomen wie Übelkeit und Erbrechen oder Durchfall auf. In der Regel haben Magenschmerzen eine harmlose Ursache und sind Anzeichen für Stress oder eine ungesunde Ernährungsweise. Dennoch können die Schmerzen eine ernstzunehmende Ursache wie Magengeschwüre oder Magenkrebs haben. Erfahren Sie hier, was die Ursache für Magenschmerzen sein kann und welche Hausmittel helfen!

Inhaltsverzeichnis

Was sind Magenschmerzen und wie entstehen sie?

Die Bezeichnung Magenschmerzen umfasst eine Vielzahl von unterschiedlichen Schmerzen, die im Bereich des oberen Bauches auftreten. Magenschmerzen können kurzzeitig auftreten oder über einen längeren Zeitraum anhalten. Bei plötzlich auftretenden krampfartigen Schmerzen im Magen spricht man von Magenkrämpfen.

Die Ursachen von Magenschmerzen sind meist von funktioneller Natur, durch eine ungesunde Ernährungsweise wie zu üppig, zu fett, zu scharf, zu hastig. Andere Ursachen können durch Stress und psychische Belastung, aber auch durch bestimmte Medikamente und als Folge von Erkrankungen hervorgerufen werden.

Magenschmerzen können verschiedene Symptome und Anzeichen aufweisen, die auf eine Schmerzquelle im Magenbereich hinweisen können. Häufige Symptome von Magenschmerzen sind dabei:

Ursachen von Magenschmerzen

Hinter Magenschmerzen können verschiedene Ursachen stecken und entweder organisch oder durch die Ernährung ausgelöst werden.

  • Stress und psychosomatische Faktoren: Stress und emotionale Belastungen sowie Angstzustände können sich auf den Magen auswirken und zu Magenschmerzen führen. Solche psychosomatischen Schmerzen sind häufig die Ursache und gehen mit weiteren Symptomen wie Sodbrennen, Durchfall und Übelkeit einher.
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Einige Menschen haben Nahrungsmittelunverträglichkeiten, wie beispielsweise gegen Gluten (Zöliakie) oder weisen eine Intoleranz gegen Lebensmittel wie Milchzucker (Laktose) oder Fruchtzucker (Fruktose) auf. Der Verzehr kann zu Magenschmerzen und Verdauungsproblemen wie Blähungen führen.
  • Magenschmerzen durch Medikamente: Können u. a. durch Schmerzmittel und Entzündungshemmer wie nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) ausgelöst werden, die zum Teil rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind.

Erkrankungsbedingt Ursachen

  • Gastritis (Magenschleimhautentzündung): Gastritis ist eine akute oder chronische Entzündung der Magenschleimhaut. Sie kann durch eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori, den übermäßigen Konsum von alkoholischen Getränken, bestimmte Medikamente, Rauchen oder stressbedingte Faktoren verursacht werden. Häufige Begleiterscheinungen sind Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen.
  • Magengeschwür (Ulcus ventriculi): Ein Magengeschwür geht mit brennenden oder drückenden Schmerzen einher, die meist im Zusammenhang mit Essen und Trinken stehen. Im nüchternen Zustand sind die Beschwerden kaum vorhanden. Häufige Begleiterscheinungen und Anzeichen sind Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Übelkeit und Erbrechen sowie Gewichtsverlust.
  • Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD): GERD tritt auf, wenn der saure Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt und eine Entzündung der Speiseröhre (Ösophagus) auslöst. Reflux-fördernde Faktoren sind neben Alkohol und Nikotin (Rauchen) häufig eine ungesunde Ernährungsweise oder Medikamente.
  • Magen-Darm-Infektionen: Infektionen des Magens oder des Darmtrakts, verursacht durch Viren, Bakterien oder Parasiten, können zu Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Fieber führen.
  • Magenkrebs: Mit häufig anfänglichen Symptomen wie bei einer Gastritis (Magenschleimhautentzündung) oder einem Magengeschwür. Blut im Stuhl (Teerstuhl) oder das Erbrechen von Blut können auf Magenkrebs hinweisen.

Ursache anderer Organe

Vermeintliche Magenschmerzen, deren Ursache von anderen Organen stammen, die als Magenschmerzen fehlinterpretiert werden können, sind:

  • Gallensteine: Gallensteine, die sich in der Gallenblase bilden, können Schmerzen im rechten Oberbauch verursachen, die bis in den Magen ausstrahlen können.
  • Gallenwegserkrankungen: Schmerzen sind häufig im rechten Oberbauch und kommen ursächlich von der entzündeten Gallenblase (Cholezystitis) oder von einer Gallengangsentzündung (Cholangitis).
  • Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni): Geht häufig mit Magenschmerzen bei leerem Magen oder in der Nacht einher. Weitere Symptome sind Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen.
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis): Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse löst häufig heftige Bauchschmerzen aus. Weitere Symptome sind Übelkeit, Erbrechen und Blähungen.
  • Herzinfarkt: Besonders bei Frauen kann ein Herzinfarkt ein ganz anderes Beschwerdebild aufzeigen und akute Magenschmerzen auslösen, die neben Übelkeit, Erbrechen, Druck im Brustkorb, Rückenschmerzen und Schweißausbrüchen einhergehen.

Weitere mögliche Ursachen von Magenschmerzen können Morbus Crohn, Reizdarmsyndrom oder Muskelverspannungen im Bauchbereich sein.

Magenschmerzen was tun?

Wenn Sie unter Magenschmerzen leiden, können je nach Ursache einige Maßnahmen ergriffen werden, um vorübergehende Symptome zu lindern. Hier sind einige Tipps, die Ihnen helfen können.

Ruhe und Entspannung: Versuchen Sie, sich ausreichend auszuruhen und Stress zu reduzieren. Entspannungstechniken wie tiefe Atmung, Meditation oder Yoga können helfen, den Magen zu beruhigen.

Wärme: Eine Wärmflasche oder ein warmes Handtuch auf dem Bauch können dabei helfen, Muskelverspannungen zu lösen und Schmerzen zu lindern.

Leichte Mahlzeiten: Vermeiden Sie fettige, würzige oder schwer verdauliche Lebensmittel, die den Magen belasten können. Wählen Sie stattdessen leichte, gut verträgliche Mahlzeiten wie gedämpftes Gemüse, fettarmes Fleisch oder Fisch und gekochten Reis. Verzichten Sie auf Alkohol und Nikotin.

Flüssigkeitsaufnahme: Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser oder Kräutertees. Zu empfehlen wären Tees verschiedener Heilpflanzen wie Kamille, Kümmel, Pfefferminze, Melisse, Fenchel oder Ingwer. Vermeiden Sie alkoholische Getränke, koffeinhaltige Getränke und zuckerhaltige Limonaden, da sie den Magen weiter reizen können.

Vermeiden Sie Auslöser: Identifizieren Sie mögliche Auslöser für Ihre Magenschmerzen, wie bestimmte Lebensmittel, stressige Situationen oder Medikamente und versuchen Sie, diese zu vermeiden.

Medikamente: Bei Bedarf können rezeptfreie Medikamente vorübergehende Linderung schaffen. Es ist jedoch ratsam, vor der Einnahme solcher Medikamente mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zu sprechen, um sicherzustellen, dass die Medikamente für Sie geeignet sind.

Prävention von Magenschmerzen

Die Prävention von Magenschmerzen beinhaltet die Umsetzung gesunder Gewohnheiten und den Umgang mit potenziellen Auslösern. Hier sind einige Tipps, um Magenschmerzen vorzubeugen:

  1. Gesunde Ernährung: Achten Sie auf eine ausgewogene, ballaststoffreiche und abwechslungsreiche Ernährung. Vermeiden Sie fettige, würzige oder stark verarbeitete Lebensmittel, die den Magen reizen können. Essen Sie langsam und kauen Sie gründlich, um die Verdauung zu unterstützen.
  2. Vermeiden Sie Auslöser: Identifizieren Sie Nahrungsmittel oder Getränke, die bei Ihnen Magenschmerzen auslösen, und versuchen Sie, diese zu vermeiden. Dazu gehören möglicherweise stark gewürzte Speisen, kohlensäurehaltige Getränke, koffeinhaltige Getränke oder Lebensmittel, auf die Sie eine Unverträglichkeit haben.
  3. Stressmanagement: Stress kann Magenschmerzen auslösen oder verschlimmern. Finden Sie Wege, um Stress abzubauen, wie regelmäßige körperliche Aktivität, Entspannungstechniken (z.B. Meditation oder Yoga) oder das Finden von Hobbys und Aktivitäten, die Ihnen Freude bereiten.
  4. Rauchen und Alkohol einschränken: Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum können die Magenschleimhaut reizen und Magenschmerzen verursachen. Versuchen Sie, das Rauchen aufzugeben oder einzuschränken und Alkohol nur in Maßen zu konsumieren.
  5. Hygienemaßnahmen: Achten Sie auf Hygiene im Alltag, um Infektionen des Magen-Darm-Trakts zu vermeiden, denn die meisten Keime werden mit den Händen übertragen. Waschen Sie regelmäßig Ihre Hände, insbesondere vor jedem Zubereiten von Speisen oder dem Essen und nach dem Toilettenbesuch.
  6. Medikamente verantwortungsbewusst einnehmen: Nehmen Sie Medikamente nur gemäß den Anweisungen ein und beachten Sie mögliche Nebenwirkungen, die Magenschmerzen verursachen können. Wenn Sie regelmäßig Schmerzmittel einnehmen müssen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über mögliche Maßnahmen zur Magenschutz.
  7. Regelmäßige ärztliche Untersuchungen: Gehen Sie regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen und lassen Sie sich bei anhaltenden oder schweren Magenschmerzen von einem Arzt oder einer Ärztin untersuchen.

Wann sollte ich zum Arzt gehen?

Selbst wenn Magenschmerzen oftmals keinen schwerwiegenden Hintergrund haben, sollten Sie Ihre Symptome in bestimmten Fällen von einem Arzt oder einer Ärztin abklären lassen, insbesondere wenn sich die Magenschmerzen mit einfachen Hausmitteln nicht lindern lassen oder wiederkehren:

  • Starke und anhaltende Schmerzen: Wenn Sie starke Magenschmerzen haben und über einen längeren Zeitraum anhalten. Das heißt, wenn die Magenschmerzen mehrere Tage dauern oder immer wiederkehren, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Dies gilt insbesondere auch, wenn sich die Schmerzen verschlimmern oder wenn die Schmerzen kurzzeitig auftreten, aber sehr heftig sind.
  • Begleitende Symptome: Werden die Magenschmerzen von anderen Symptomen wie anhaltendem Erbrechen, hohem Fieber oder blutigem Stuhl begleitet, sollten Sie sofort einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
  • Vorgeschichte von Magenerkrankungen: Wenn Sie bereits eine Vorgeschichte von Magenerkrankungen wie Magengeschwüre, Gastritis oder gastroösophagealer Reflux haben und neue oder verschlimmerte Symptome auftreten, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
  • Schwere Nebenwirkungen von Medikamenten: Wenn Sie Schmerzmittel oder andere Medikamente einnehmen und starke Magenschmerzen oder Verdauungsprobleme auftreten, sollten Sie dies mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprechen.
  • Veränderungen des Stuhlgangs: Wenn die Magenschmerzen mit Veränderungen des Stuhlgangs einhergehen, wie anhaltendem Durchfall oder Verstopfung, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin konsultieren.
  • Familiäre Vorgeschichte von Magen- oder Darmkrebs: Wenn in Ihrer Familie Fälle von Magen- oder Darmkrebs bekannt sind und Sie Symptome haben, die auf Magenprobleme hindeuten.
  • Magenkrämpfe zeitgleich mit Erbrechen: Sollten Sie zeitgleich an heftigen Magenkrämpfen mit Erbrechen leiden, sollten Sie umgehend einen Arzt oder eine Ärztin verständigen, da diese gleichzeitigen Symptome auf eine Lebensmittelvergiftung hindeuten können.
  • Vermeintliche Magenschmerzen bei einem Herzinfarkt: Übelkeit und Magenschmerzen können auch die Symptome eines Herzinfarktes sein. Häufig sind dabei vermeintliche Schmerzen links im Oberbauch. Häufig kann sich bei Frauen ein Herzinfarkt mit solchen akuten und diffusen Symptomen äußern. Bei einer solchen Annahme sollten Sie den Notarzt oder die Notärztin alarmieren.
  • Schwangerschaft: Wenn Sie schwanger sind und unter Magenschmerzen leiden, sollten Sie mögliche Ursachen abklären lassen und mit einem Arzt oder einer Ärztin geeignete Behandlungsmaßnahmen besprechen.

Häufige Fragen

Um den Magen bei Magenschmerzen zu beruhigen, kann eine leichte und schonende Ernährung, eine warme Wärmflasche oder ein warmes Handtuch sowie Kräutertees (Kamille, Melisse, Fenchel, Ingwer) als erste vorübergehende Maßnahme helfen. Zudem können bei Stress-bedingten Magenschmerzen Entspannungstechniken oder Yoga helfen. Bei anhaltenden oder starken Magenschmerzen sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

Magenschmerzen und Übelkeit sind häufige Beschwerden während der Schwangerschaft. Eine leichte und ausgewogene Ernährung, aus kleinen regelmäßigen Mahlzeiten, kann den Magen entlasten. Fettige und stark gewürzte Speisen sollten vermieden werden. Bei anhaltenden Magenschmerzen sollten Sie mögliche Ursachen abklären lassen und mit einem Arzt oder einer Ärztin geeignete Behandlungsmaßnahmen besprechen.

Eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) kann verschiedene Symptome verursachen. Sie entsteht, wenn der Schutzmantel der Magenwand beschädigt ist. Eine Gastritis kann akut auftreten oder eine chronischen Verlauf haben. Typische Anzeichen sind unspezifische Magenschmerzen im Oberbauch, die sich häufig nach dem Essen verstärken, sowie Übelkeit und Völlegefühl. Eine Ursache ist häufig eine Infektion mit dem Magenbakterium Helicobacter pylori. In Folge der Gastritis können in einigen Fällen Blutungen im Magen-Darm-Trakt auftreten, die sich durch schwarzen Stuhl bemerkbar machen können. Bei anhaltenden oder wiederkehrenden Symptomen sollte in jedem Fall ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.

Um Magenschmerzen vorzubeugen, sollte eine gesunde und ausgewogene Ernährung eingehalten werden, ausreichend Wasser getrunken werden, Stress reduziert und auf regelmäßige Mahlzeiten geachtet werden. Begrenzen Sie zudem den Konsum von scharfen oder fettigen Speisen sowie von Alkohol und Nikotin und achten Sie auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

Selbst wenn Magenschmerzen oftmals keinen schwerwiegenden Hintergrund haben, sollten Sie Ihre Symptome in bestimmten Fällen von einem Arzt oder einer Ärztin abklären lassen, insbesondere wenn sich die Magenschmerzen mit einfachen Hausmitteln nicht lindern lassen oder wiederkehren.

Warnzeichen für ernsthafte Magenprobleme können starke und anhaltende Schmerzen, Blutungen im Stuhl oder Erbrochenem, Gewichtsverlust, Schluckbeschwerden, anhaltendes Erbrechen oder eine spürbare Veränderung des Stuhlgangs sein.

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